
Transport von Coils, Blechen und Formstahl kann riskant und kompliziert sein – doch mit der neuen Richtlinie VDI 2700 Blatt 19 aus Oktober 2025 wird er deutlich sicherer. Erfahren Sie, welche praxisnahen Vorgaben für Fahrzeuge, Ladungssicherung und Arbeitsschutz jetzt verbindlich sind und wie Sie Ihre Transporte normgerecht absichern. Und: welche Art von „Sicherung“ man tunlichst unterlassen sollte.
Bedeutung der Ladungssicherung
Unzureichend gesicherte Stahlprodukte bergen hohe Risiken: Sie gefährden Fahrpersonal, andere Verkehrsteilnehmer sowie die Infrastruktur. Vollbremsungen, Spurwechsel oder schlechte Straßenverhältnisse können ohne korrekte Sicherung fatale Folgen haben. Die VDI-2700-Reihe gilt als „Anerkannte Regel der Technik“ (§ 22 StVO) und bildet somit auch den rechtlichen Rahmen.

Anwendungsbereich
Die Richtlinie richtet sich an alle am Transport Beteiligten – von Verladern über Fahrzeugführende bis hin zu Spediteuren. Sie gilt für den Straßengüterverkehr mit mehrspurigen Fahrzeugen und beschreibt die Sicherung von:
• gewickeltem Stahlband (Coils)
• Blechen und Blechpaketen
• Formstahl wie HE-, I- und U-Profilen
Anforderungen an Transportfahrzeuge
Ein zentrales Element ist die Ausstattung der Fahrzeuge:
Fahrzeugaufbauten müssen mindestens den Anforderungen der DIN EN 12642 entsprechen.
Zurrpunkte sind nach DIN EN 12640 auszulegen und zu kennzeichnen.
Für Coilmulden sollten einen Mindestwert von 5.000 daN je Zurrpunkt nachweisen und Muldenabdeckungen dürfen nicht verrutschen.
‚Steckrungen und Stützböcke sollten mit ihrer zulässigen Belastung gekennzeichnet sein.
Ladungssicherung mit Coils
Coilmulden gewährleisten Standsicherheit. Dabei sind Mindestverhältnisse von Coil-Breite zu Coil-Durchmesser einzuhalten (z. B. ≥ 0,66 bei Querlage).
Rutschhemmendes Material erhöht die Sicherheit, erfordert jedoch die Beachtung von Flächenpressungen.
Direktzurren und Kopfschlingen werden empfohlen, um Coils sowohl längs als auch quer zur Fahrtrichtung abzusichern.
Bei Spaltband oder kleineren Durchmessern können spezielle Stützböcke oder Paletten mit Zentrierung zum Einsatz kommen.

Ladungssicherung mit Blechen und Formstahl
Blechpakete werden auf Paletten oder mit Hilfsmitteln wie Kantenschutzprofilen form- und kraftschlüssig gesichert.
Formstahl wie HE-, I- oder U-Träger ist zu bündeln und mit Direktzurrungen oder Blockiereinrichtungen zu sichern, um Kippen und Verrutschen zu verhindern.
Dynamische Versuche und Arbeitssicherheit
Die Richtlinie empfiehlt, dass Sicherungsmethoden durch Berechnungen oder Versuche nachgewiesen werden sollen. Zusätzlich betont sie die Bedeutung des Arbeitsschutzes, da bei schweren Stahlprodukten besondere Gefährdungen insbesondere durch Kippgefahr bestehen.
Fazit
Mit der überarbeiteten VDI 2700 Blatt 19 erhalten Logistik- und Transportunternehmen eine klare Handlungsanleitung für die sichere Beförderung von Coils, Blechen und Formstahl. Sie stellt sicher, dass sowohl die gesetzlichen Vorgaben erfüllt als auch Transportschäden vermieden werden.
Entscheidend ist dabei die enge Zusammenarbeit von Verladern, Fahrern und Fahrzeugherstellern – und die konsequente Umsetzung der empfohlenen Sicherungsmaßnahmen in der täglichen Praxis.
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