Viel Licht und Schatten auf der IAA Transportation 2024

Ein Fazit aus Sicht der Ladungssicherung

Vom 18. bis 20. September 2024 waren wir erneut auf der Messe IAA Transportation vertreten. Der Fokus lag dabei auf unserer eigenen Fortbildung in Bezug auf Neuerungen in der Ladungssicherung sowie auf Netzwerken und Austausch mit Branchenkollegen. Die Messe bot im Bereich der Ladungssicherung wieder eine Menge – einerseits Positives, aber auch Dinge, die unserer Meinung nach verbesserungswürdig sind.

Die Zukunft der Mobilität wird zunehmend durch nachhaltige und technologische Neuerungen geprägt – das hat die IAA Transportation 2024 eindrucksvoll gezeigt. Der Fokus lag klar auf Elektromobilität, alternativen Antriebstechnologien und intelligenten Transportsystemen. Insgesamt war die Messe eine spannende Plattform für Innovationen, die unserer Meinung nach die Zukunft des Güter- und Personenverkehrs gestalten werden. Wir waren überrascht, auf welch hohem Niveau zahlreiche Produkte und Dienstleistungen präsentiert wurden.

Interessante Neuerungen bei der Ladungssicherung und beim Transport von Fahrzeugen

Ein Schwerpunkt der Messe war die Veröffentlichung der neuen Richtlinien VDI 2700 Blatt 8, 8.1 und 8.2 – diese befassen sich mit dem Transport von Fahrzeugen auf der Straße. In diesem Bereich wurden sowohl bei der Ladungssicherung als auch bei den Transportfahrzeugen einige interessante Neuerungen präsentiert.

Transport von PKW

In den kommenden Tagen wird es hier auf unserer Seite einen ausführlichen Beitrag zu den Änderungen und neuen Anforderungen geben.

Nicht zugelassene Gurte auf der IAA

Leider zeigte sich erneut, dass auf einer renommierten Messe wie der IAA auch Produkte präsentiert werden, die entweder nicht zugelassen oder schlichtweg falsch sind.

Ein kroatischer Neuaussteller versuchte, den wachsenden Markt der Fahrzeugsicherung für sich zu erschließen, war jedoch offensichtlich schlecht vorbereitet. So stellte er herkömmliche zweiteilige Zurrgurte aus, die fälschlicherweise als Fahrzeuggurte gekennzeichnet waren.

Auch Gurte mit CE-Zeichen oder anderen fragwürdigen Zertifikaten wurden präsentiert. Man fragt sich, warum auf solchen Messen nicht durchweg gezeigt wird, wie es richtig gemacht wird.

Neue Hilfsmittel zur Ladungssicherung

Nun zu den positiven Aspekten: Hier eine kurze Übersicht über die Innovationen der führenden Hersteller von Hilfsmitteln zur Ladungssicherung auf der IAA.

➡ Spanset präsentierte neue Drei-Punkt-Gurte für die Sicherung von kleinen und großen Fahrzeugen. Besonders beeindruckend war die Weiterentwicklung der Haken und Ratschen, die jetzt noch besser in Lochblechen verankert werden können. Zudem wurden neue Gurte vorgestellt, die zunehmend die traditionelle Stahlkette ersetzen können und eine Zugkraft von bis zu 12.500 daN erreichen.

Sicherung von Fahrzeugen

Auch ➡ Dolezych legte den Fokus auf die neuen Richtlinien für den Fahrzeugtransport. Besonders hervorzuheben ist die textile Kette mit einem neuen Ratschenspanner, die nun eine Zugkraft von bis zu 20.000 daN im geraden Zug ermöglicht.

Zurrgurt für den Transport von Fahrzeugen

Bei beiden Herstellern zeigt sich, dass neben dem Fahrzeugtransport auch moderne Hochleistungsfasern wie Dynema und HMPE Einzug halten. Diese Materialien ermöglichen es, auch mit leichten Zurrgurten hohe Kräfte zu sichern.

➡ Wistra überzeugte mit neuen Systemlösungen, wie z.B. der Sicherung von Rollwagen über die Bordwand mit einem Klemmverschluss. Für Kleintransporter bietet Wistra eine Doppelstock-Lösung an, mit der auf zwei Etagen mittels Sperrbalken Ladung verladen werden kann.

➡ Allsafe setzte auf Nachhaltigkeit. Sperrstangen und Balken – auch von anderen Herstellern – können an Allsafe zurückgeschickt werden, wo sie, sofern möglich, instandgesetzt und wiederverwendet werden.

Zudem hat Allsafe ein „Automatensystem“ entwickelt, mit dem Verlader oder Fahrer vor Ort neue oder überholte Stangen direkt erwerben können. So wird ein automatischer Austausch von alten gegen neue oder reparierte Stangen ermöglicht.

Unser Fazit zur IAA

Die Messe bot erneut eine hervorragende Gelegenheit für interessante Gespräche und fachlichen Austausch. Der Besuch der Symposien zu Gefahrgut und Ladungssicherung war ein zusätzliches Highlight.

Positiv ist vor allem die kontinuierliche Weiterentwicklung der Hilfsmittel durch die Hersteller, die auch zunehmend auf Nachhaltigkeit achten. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist jedes Mal ein Erlebnis und macht großen Spaß.

Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Messe im September 2025 – die NUFAM in Karlsruhe. Unseren Rückblick auf die NUFAM 2023 lesen Sie hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.